Tourenbericht: Gemeinschaftstour Rudolfshütte

Unterwegs vom 10.-15. Juli 2023 im Stubachtal

27.07.2023

Auch bei durchwachsenem Wetter kann man viel Spaß in den bergen haben!

Montag um acht Uhr ging‘s los für das Team des Vorjahres, Bernhard, Tina und mich, Richtung Enzinger Boden im Stubachtal.

Dort trafen wir die beiden weiteren Teilnehmer, Nicola und Willi, vom DAV Nürnberg und OeAV Wien. Bei gutem Wetter, allerdings ziemlich warm, stiegen wir am frühen Nachmittag die 900 Hm Richtung Rudolfshütte auf 2315 m Höhe auf. Das Berghotel bietet perfekten Service mit Frühstücks- und Abendbuffet und hat sich, trotz der beachtlichen Größe, doch den Charme einer Hütte bewahrt.

Für Dienstag war gutes Wetter vorhergesagt, wenn auch für die Höhe deutlich zu warm, für die Folgetage eher wechselhaft. Also beschlossen wir, gleich den Aufstieg Richtung Hohe Riffl zu wagen. Auf zunächst gut markiertem Weg kamen wir recht zügig voran, aber allmählich wurden die Markierungen seltener, teilweise halfen Stoamandl weiter, bis wir dann nach einiger Stein- und Felskraxelei feststellen mussten, dass der Weg ein ganzes Stück tiefer verlief. Dort überraschte uns dann nach kurzer Zeit ein Schild mit dem Hinweis, dass der Weg nicht mehr bewartet wird.

Recht mühsame Blockgeherei und die Suche nach dem richtigen Weg bremsten uns dann doch ziemlich aus. Den Weg quer über den Ödenwinkelkees mussten wir uns selbst suchen, danach ging’s mit alten Markierungen wieder besser. Allerdings lief uns die Zeit davon, sodass wir auf einer Höhe von ca. 2730 m unterhalb der Ödenwinkelscharte Mittagsrast einlegten und dann den Rückweg antraten.

Für den Mittwoch war die Wetterprognose ziemlich mies, sodass die Entscheidung, etwas später zu starten, nicht schwer fiel. Wir wollten mit der Seilbahn zur Bergstation Medelzkopf und von dort zum Gipfel aufsteigen. Allerdings überraschte uns ein Schild an der Seilbahnstation, dass der Betrieb erst um 9.30 aufgenommen wird und bei schlechtem Wetter gar nicht, sodass wir kurz entschlossen den Aufstieg zu Fuß begannen. Recht dichte Bewölkung und erste Tropfen störten uns zunächst nicht, sodass wir an der Bergstation vorbei die Medelslake erreichten und den weiteren Aufstieg in kompletter Regenmontur in Angriff nahmen.

Aber bald darauf entwickelte sich strömender Regen und Wolken umhüllten den Gipfel, sodass wir vernünftigerweise abbrachen und wieder abstiegen. Der Nachmittag im Berghotel konnte für ausgiebige Saunagänge genutzt werden.

Für den Donnerstag war die Vorhersage nicht viel günstiger, es bestand aber die Chance, dass es bis Mittag trocken bleiben würde. So entschieden wir, früh zum Gletschertor des Ödenwinkelkees zu starten, was zunächst bedeutete abzusteigen, um dann im Eisboden parallel zum Schmelzwasserfluss zum Gletscher hinauf zu wandern.

Wir kamen wie geplant mittags von diesem beeindruckenden Gletschererlebnis zurück, gerade rechtzeitig, bevor tatsächlich der ausgiebige Regen einsetzte. Wieder ein Nachmittag für Saunafreunde.

Für den Freitag beste Wettervorhersage! Wir waren uns einig, wir gehen auf die Hohe Fürleg. Grödel mussten mit, es war nicht ganz klar, wie die Schneeverhältnisse sein

würden. Um 7.30 ging’s los, gutes Wetter, allerdings relativ viel Wind und nicht mehr so warm, ein Aufstieg mal ohne allzu sehr zu schwitzen. Vorbei am Unteren Eisbodensee, immer wieder durch Schneefelder, allerdings weich und gut begehbar, kamen wir recht zügig in die Höhe.

Nach einer letzten Blockkletterei zum Gipfel konnten wir den traumhaften Rundumblick genießen, vom Wilden Kaiser im Norden über Kitzsteinhorn, Großes Wiesbachhorn bis zum Großglockner im Süden und Großvenediger im Westen.

Am Samstag Abstieg bei bestem Wetter und Heimfahrt.

Die Rudolfshütte war eine Reise wert!

Walter Hauenstein